Franco Chioccioli

italienischer Radsportler (Straße)

Erfolge/Funktion:

Sieger Giro d'Italia 1991

* 25. August 1959 Castelfranco di Sopra

Mit dem Gewinn der Italien-Rundfahrt erreichte Franco Chioccioli, jüngstes von acht Kindern des ehemaligen Bergwerkers und Gelegenheitsarbeiters Torquato Chioccioli und seiner Frau Assunta, in seinem zehnten Jahr als Berufsfahrer das höchste Ziel, das sich ein italienischer Radfahrer setzen kann. Mehr noch als der Weltmeistertitel macht der Gewinn des Giro d'Italia aus einem italienischen Radsportler einen wahren Volkshelden, und Chioccioli wurde - schon wegen seiner scharfen Nase und seines Körperbaus: schlank, langbeinig und sehnig - sofort mit dem legendären Fausto Coppi (der von 1940 bis 1959 Berufsfahrer war) verglichen. Coppino, der kleine Coppi, wurde er während seines Siegeszuges im Juni 1991 liebevoll und bewundernd genannt.

Dabei war über lange Zeit nicht vorauszusehen, daß Chioccioli wirklich das Zeug hatte, ein "Campionissimo", eine führende Sportfigur, zu werden, galt er doch als recht eigenwillig und sogar eigensinnig. So recht paßte er in keine Mannschaft, er richtete sich kaum nach den Anweisungen seiner Teamchefs, ließ sich auch von seinen Mannschaftsgefährten nichts sagen, nachdem er im Alter von 22 Jahren seine erste Profilizenz gelöst hatte. Eigentlich fühlte er sich nur im Kreise der Familie wohl, bei seinen Eltern, seinen fünf Schwestern Rossana, Marisa, ...